Berlin, 1989 - die Mauer steht noch, aber nicht mehr lange. Herr Lehmann, knapp 30, lebt sein eher unambitioniertes Leben zwischen Kneipe, Kater und kleinen Katastrophen im Kreuzberger Kiez. Alles läuft in halbwegs geordneten Bahnen - bis plötzlich Liebe, Familie und der drohende Mauerfall seine Welt gehörig ins Wanken bringen. Plötzlich muss er sich mit absurden Situationen im Bekanntenkreis auseinandersetzen und wird zunehmend mit Fragen konfrontiert, denen er bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen ist - über Zukunft, Verantwortung und Identität. Als dann auch noch der Mauerfall näher rückt, steht nicht nur Herr Lehmanns persönliche Welt, sondern auch die politische auf der Kippe.
»Es gab wohl keinen besseren Romanhelden als Herrn Lehmann, um das Desinteresse des Westens an den Veränderungen in Berlin einzufangen - und unterhaltsam zu erzählen.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Mit präzisem Blick für die tragische Komik des Lebens stolpert Herr Lehmann durchs Leben. Durch jahrelange, ausgefuchste Ausweichmanöver und heroische Trägheit hat der arglistfreie, bis ins Mark ambitionslose Bierzapfer erfolgreich Ansprüche von Eltern, Vermietern, Nachbarn und Frauen ausgesessen. Nun, wir schreiben das Jahr 1989, lebt er weitgehend störungsfrei in seiner Eineinhalbzimmerwohnung in Kreuzberg, wenn er nicht in die nächste Kneipe geht. Doch plötzlich bricht eine unvorhergesehene Störung nach der anderen in seinen heißgeliebten Alltagstrott.
Herr Lehmann muss nicht nur sein Revier gegen einen wurstförmigen Hund verteidigen, der ihn am Überqueren des Lausitzer Platzes hindert, er wird auch vom Besuch seiner Eltern aus der Provinz bedroht, trifft in der Markthalle auf eine Frau, der es gelingt, ihn zu einem Besuch des Prinzenbads zu verführen und in emotionale Verwirrung zu stürzen. Zu allem Überfluss wird er zudem durch widrige Umstände gezwungen, eine Reise an den Kurfürstendamm anzutreten und den Versuch einer Grenzüberschreitung gen Osten vorzunehmen.