Die Forderung nach "mehr Transparenz" ist allgegenwärtig. Der Transparenz-Imperativ beschränkt sich dabei nicht auf die Politik; man begegnet ihm auch in Wirtschaft und Wissenschaft, im Journalismus und im Gesundheitssystem. Wie konnte sich diese Norm derart durchsetzen? Hält Transparenz ihr Versprechen, mehr Vertrauen, Effizienz und Partizipation zu schaffen? Wie gestalten sich Strukturen, die im Namen von mehr Transparenz geschaffen wurden? Und wem nützen sie? Diese Fragen nimmt der Band in den Blick. Durch die Zusammenführung unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher Ansätze wird deutlich: Transparenz ist eine modernistische Regierungsweise, die Misstrauen in Praktiken der Inspektion übersetzt. Sie macht soziale Prozesse für externe Laien sichtbar, indem sie standardisiert und formalisiert. Dabei erreicht sie aber selten das von ihr anvisierte Ziel: Transparenz schafft oft Intransparenz.
Der Inhalt
? Normen: Aufstieg des aktuellenTransparenz-Imperativs, Argumente für und gegen Transparenz, Geschichte der Transparenz-Idee
? Praktiken: Übersetzung der Transparenz-Normen in den organisatorischen Alltag - am Beispiel von Netzaktivist*innen, Krankenhäusern und der Polizei
? Strukturen: Folgen des Transparenz-Imperativs für unterschiedliche soziale Systeme - Politik, Wirtschaft, Journalismus, Wissenschaft
? Interessierte am Thema Transparenz aus allen Wissenschaften und der Öffentlichkeit