Ein bewegender Roman über Gwen John - eine außergewöhnliche Künstlerin zwischen Rodin und Rilke
Paris 1904: Die junge walisische Künstlerin Gwen John steht dem Bildhauer Auguste Rodin Modell, wird seine Geliebte und gerät, wie zuvor schon Camille Claudel, immer mehr in seinen Bann. Durch die emotionale Abhängigkeit von Rodin droht ihre Kreativität zu verkümmern, sie kämpft zunehmend mit Selbstzweifeln, die Situation scheint ausweglos. Neue Hoffnung schöpft sie durch dieBegegnung mit dem Dichter Rainer Maria Rilke, Rodins Sekretär, der sie ermutigt, ihren eigenen künstlerischen Weg weiterzuverfolgen ?
Vor der Kulisse der Pariser Belle Époque beschreibt Alexandra Lavizzari einfühlsam auf Grundlage des Briefwechsels zwischen Gwen John und Rodin den beeindruckenden Weg dieser ungewöhnlichen, willensstarken Künstlerin, die es wiederzuentdecken gilt.
»Ich kann mir nicht vorstellen, warum meine Arbeit in der Welt irgendeinen Wert haben sollte, aber ich weiß, dass sie ihn haben wird.« Gwen John
Obwohl ihre Bilder inzwischen in der Londoner Tate Gallery ausgestellt sind, ist die walisische Künstlerin Gwen John (1876-1939) außerhalb Großbritanniens immer noch relativ unbekannt - zu Unrecht. Alexandra Lavizzari beschreibt vor dem Hintergrund der Pariser Belle Époque eine entscheidende Phase im Leben der begabten jungen Künstlerin - die Jahre 1904 bis 1911, die sie als Muse und Modell von Auguste Rodin in Paris verbringt. Es ist eine herausfordernde Zeit, in der Gwen John - ähnlich wie Camille Claudel zuvor - mehr und mehr in den Bann des Bildhauers gerät, während sie ihm für seine nie vollendete Muse à Whistler Modell steht. Die emotionale Abhängigkeit von Rodin wirkt sich lähmend auf ihre Schaffenskraft aus, sie kämpft mit Selbstzweifeln, Armut
und Einsamkeit. Doch anders als Camille Claudel gelingt es Gwen John, zu ihrer Kreativität zurückzufinden - nicht zuletzt durch die zaghafte Freundschaft zu Rodins Sekretär Rainer Maria Rilke.
Die Autorin hat für den vorliegenden Roman über 1000 Briefe Gwen Johns an Rodin im Pariser Musée Rodin ausgewertet, sowie Briefe Rodins und Rilkes an Gwen John in der National Library of Wales. Entstanden ist das Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin und eine spannende Zeitreise in das Paris der Belle Époque.