Am 12. März 1938 marschierten die Truppen Hitlers in Österreich ein. Drei Tage später verkündete Hitler in Wien den Anschluss an das Deutsche Reich. Diese Ereignisse sind wohlbekannt, ebenso die Bilder, die sie illustrieren: österreichische Offiziere, die die Wehrmachtssoldaten willkommen heißen, Menschenmengen, die dem Führer im Herzen Wiens zujubeln.
Weniger bekannt hingegen ist, dass die berühmten Fotos von 1938 von der Nazipropaganda inszeniert wurden. Der Historiker Jean Sévillia erzählt vom bisher selten behandelten Widerstand österreichischer Akteure jeglicher politischen Ausrichtung. Vom katholischen und konservativen, über den monarchistischen bis hin zum kommunistischen und sozialistischen Widerstand. Er erzählt von einem Österreich, das sich gegen die Nationalsozialisten zur Wehr setzt, statt sie jubelnd zu empfangen.